Obwohl die Ursachen dieser Krankheit noch nicht geklärt sind, konnte man in den vergangenen Jahrzehnten Fortschritte in der Behandlung erreichen. Zumindest aber hat man orten können, in welchem Bereich des Gehirns es zu Veränderungen kommt: in der sogenannten sustancia nigra, der schwarzen Masse. Dort genau kann ein Verlust von Neuronen ausgemacht werden sowie die Verringerung der Ausschüttung eines Neurotransmitters, Dopamin, der die Beweglichkeit und Bewegungsabläufe steuert.
Parkinson ist eine neurodegenerative Krankheit und ist, bis heute, nicht heilbar. Diese Krankheit schränkt den Patienten in seinen Bewegungsabläufen ein. Die Symptome dieser Krankheit sind einfach zu erkennen: die Bewegungen der Patienten werden verlangsamt (Bradykinesie), die Muskeln erstarren und es kommt zu nicht mehr kontrollierbaren Bewegungen, einem Zittern. Außerdem treten Störungen in den verschiedensten Bewegungen auf, die das Fortschreiten der Krankheit begleiten.
Die Betroffenen müssen mit Störungen des Gleichgewichts und beim Gehen rechnen, leiden unter Dysphonie (flüstern statt sprechen), schreiben kaum lesbar in fast mikroskopischer Schrift und verlieren die Kontrolle ihrer Gesichtsmuskulatur. Die Neuronen scheinen zu “verwelken”, bzw. sind einem langsamen Absterben ausgesetzt, dass den Kontrollverlust der Bewegungen zur Folge hat. Die Muskulatur verhärtet in dem Maße, das Hände und Füße zittern. Die Symptome sind so eindeutig, dass man diese nicht übersehen kann.
Diese Krankheit führt nicht zur Demenz: die Patienten können in jedem Stadium ihre kognitiven Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wie zum Beispiel der Papst Juan Pablo II, der von Parkinson betroffen, mit seinem Denken und Handeln dies bis zu seinem Tod bewies. Die Liste berühmter und bekannter Personen ist lang; auch der nordamerikanische Präsident Theodore Roosevelt, der Schauspieler Michael J. Fox oder der berühmte Boxer Mohammed Ali, geboren Casius Clay, der bei der Olympiade in Atlanta 1996 noch mit zitternden Händen das olympische Feuer entzündete, litten unter dieser Krankheit.
Internationaler Tag des Parkinsons
Etwas mehr als nun schon 200 Jahren nachdem James Parkinson diese neurologische Störung, die seinen Namen trägt, beschrieb, sind die Wissenschaftler immer noch damit beschäftigt, eine effektive Behandlung und Heilung zu finden. Die Ursachen liegen nach wie vor im Dunkeln.
Vor mehr als einem Jahrzehnt haben es deutsche Wissenschaftler geschafft, die Auswirkungen der Krankheit zumindest einzudämmen, in dem sie eine Art Schrittmacher im Gehirn einsetzten. Eine sogenannte tiefgreifende Stimulation hat bei den betroffenen Patienten beeindruckende Resultate erzielt und konnte die Krankheit mit bis zu etwa 10 bis 20% bremsen, was den Patienten zumindest erlaubte, wieder sicher zu gehen und das Zittern reduzierte. Dazu steht im Gegensatz die medikamentöse Behandlung, die eine kaum sichtbare Besserung bringt.
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Der Brite James Parkinson gab 1817 eine detaillierte Beschreibung der Krankheit, die er noch als “fortschreitendes Zittern” erfasste. Er schrieb von “unbewussten zitternden Bewegungen, die die Muskulatur einschränken und somit alle Körperteile beeinflussen und eine eher nach Vorne geneigte Körperhaltung provozieren, und so eher zu kurzen schnellen Schritten beim Gehen führen. Der Intellekt und die Sinne bleiben von diesen Störungen verschont.”
Diese genauen Beobachtungen hat er in einer Abhandlung, Essay on the Shaking Palsy [Essay über das fortschreitende Zittern], in London 1817 veröffentlicht, wo Parkinson sechs Patienten im Alter von 50 bis 72 Jahren beobachtete. Bei ihnen hat er vor allem die veränderte Körperhaltung, das Zittern und die Art zu gehen unter dem sich verringernden Muskeleinsatz beschrieben. Nach seinen Beobachtungen ist er dann zu dem Schluss gekommen, dass es sich um eine neurologische Störung handeln müsse.
Parkinson ist in Shoreditch, England am 11. April 1755, vor fast 265 Jahren, geboren. Sein Geburtsdatum war Anlass den Internationalen Tag des Parkinsons auf diesen Tag zu legen. Seit 1997 gedenkt man am 11. April nicht nur Parkinson, sondern nimmt diesen Tag auch zum Anlass zu informieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informiert weltweit über diese degenerative Krankheit, über deren Prävention, Symptome und Behandlungsformen.
Noch ist keine effiziente Behandlung und Heilung in Sicht
Bis heute ist keine Heilung bekannt. Trotzdem gibt es Medikamente, die zumindest die Symptome behandeln. L-Dopa zum Beispiel hilft in einem Vorstadium des Dopamins und wird von den Zellen in einen wesentlichen Neurotransmitter verwandelt.
Einige Wissenschaftler spekulieren, dass Stammzellen effizient in der Behandlung sein könnten, obwohl sich einige Regierungen noch gegen die Forschungsmethoden stellen. Im Moment arbeiten japanische Wissenschaftler mit Affen und experimentieren mit einem Transplantat aus embryonalen Stammzellen, die den Krankheitsverlauf zumindest verlangsamen, wenn nicht sogar aufhalten könnte. Dies ist ein Ansatz, noch sind keine weitgreifenden Erfolge erzielt.
Die Ärzte warnen davor, die Krankheit Parkinson mit anderen Krankheitsbildern, den sogenannten Parkinsonmismen zu verwechseln. Einige Symptome erscheinen ähnlich, sind sich allerdings nicht gleich und haben andere Ursachen, wie zum Beispiel bei dem Medikamentösen Parkinsonismus, der durch die Einnahme von Drogen und drogenähnlichen Medikamenten hervorgerufen wird; oder auch bei hirnvaskulären Unfällen, Gehirnschädeltraumata, Gehirntumoren oder anderen neurodegenerativen Krankheitsbildern.
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