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Junio 2021 / No. 707   Mitt

Worum geht es bei der Berlinale?

Das Festival, das die Aufmerksamkeit aller Filmliebhaber auf sich zieht.

Eines der Schlüssel-Festivals, wo sich bereits Präferenzen abzeichnen und der Beifall zeigt, welche der Filme viel erwarten lassen, ist das Internationale Filmfestival in Berlin, eher unter seinem Kürzel Berlinale bekannt.

Die Berlinale ist das Ereignis, das übrigens, und zum Glück der Festivalliebhaber, dieses Jahr präsenzial im Juni stattfinden wird, wenn auch als open-air-Veranstaltung. Die Organisatoren fordern selbstverständlich negative Coronavirus-Tests von den Besuchern, oder mindestens die Bescheinigung einer kompletten Impfung.

 

Das Summer-Special der Berlinale findet also unter freiem Himmel statt. Eine Erfahrung an insgesamt 16 Spielorten, kleine Lokalkinos, die sogenannten Kiez-Kinos, und andere Foren im gesamten Stadtgebiet. Ein ganz besonderer Vorführort ist sicherlich ein eigens für die Berlinale kreiertes Freiluftkino auf der historischen Museumsinsel Berlins.

 

Das Prestige des Goldenen Bären

Das Internationale Filmfestival Berlin ist eines der prestigeträchtigsten internationalen Festivals. Nur 6 Jahre nach Kriegsende ist das Filmfestival 1951 in dem noch über weite Teile zerstörten Westberlins gegründet worden. Und doch hat es bis 1978 gedauert, dass sich die Berlinale in ihrer heutigen Form behaupten und installieren konnte. Sie entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt des Kinos, der Filmstars und der Filmschaffenden. 

 

Die Initiatoren des Festivals, ohne sich vom Geschehen auf der Leinwand abzuwenden, wollten ein Schaufenster gestalten, das eine Bühne der freien Welt in einer geteilten Stadt sein sollte. Offiziell ist die Berlinale ein Kinofestival der Kategorie A, nach den Statuten des Internationalen Verbandes der Filmproduzenten. 

 

Normalerweise werden etwa 300 000 verkaufte Tickets und 500 000 Eintritte registriert. Wenn man von diesen Zahlen des Publikumszustroms ausgehen kann, dann stellt die Berlinale das wichtigste Filmfestival weltweit.

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Die Veranstaltungen des Festivals und die Vergabe der Auszeichnungen finden im Berlinale-Palast, oder auch Theater-am-Potsdamer-Platz, statt. Dieser ist von dem berühmten Architekten Renzo Piano entworfen worden und befindet sich am Marlene-Dietrich-Platz in der Hauptstadt Deutschlands, ganz in der Nähe des Potsdamer Platzes. Am 5. Juni 1999 feierlich eröffnet bietet der Berlinale-Palast Platz für 1800 Zuschauer und ist damit der größte Festivalsaal Deutschlands.

 

Die Auszeichnung der Berlinale ist ein Bär. Die wertvollste Bärenstatuette ist vergoldet. Die Auszeichnungen des Goldenen Bären und des Silbernen Bären findet im Berlinale-Palast statt und gehen an die beste Regie, sowie die besten Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller. Außerdem wird der Goldene Ehren-Bär für das Lebenswerk einer Regisseurin oder eines Regisseurs bzw. einer Schauspielerin oder eines Schauspielers vergeben. 

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Der Film Rebecca von Alfred Hitchcock war 1951 der Eröffnungsfilm der ersten Berlinale. Seit dem ist die Berlinale undenkbar ohne die großen Filmstars einer Kinowelt in ständiger Bewegung. Für 10 Tage putzt sich die Stadt heraus, um das Interessanteste und meist Beklatschte der Filmindustrie bei sich zu empfangen, und die über 400 Filme auszustrahlen, die in die Auswahl gelangt sind. In diesem Jahr hat der provokative rumänische Film Bad Luck Banging or Loony Porn von Radu Jude den Goldenen Bären zugesprochen bekommen.

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Mexiko und seine Bären

Wussten Sie, dass der mexikanische Film Una película de policías von Alonso Ruizpalacios mit dem Silbernen Bären für den Filmschnitt von Yibrán Asuad ausgezeichnet wurde? Ruizpalacios zeigt mit seinem Film eine Reflektion über die diskreditierte Institution Sicherheit in Mexiko.

 

Vor Jahren, genauer gesagt 2014 erlang Ruizpalacios internationalen Rang und Namen als Regisseur, als er auf der Berlinale den Silbernen Bären für sein Erstlingswerk, das Roadmovie Güeros erhielt.

 

2018 wurde er ein weiteres Mal mit dem Silbernen Bären für das Drehbuch zu dem Film Museum ausgezeichnet, in dem Gael García Bernal die Hauptrolle spielt.

 

2008 erhielt ein anderer Mexikaner, Fernando Eimbcke, die Auszeichnung der Internationalen Filmkritik FIPRESCI/Berlinale für seinen Film Lake Tahoe. Dieser war bereits sein zweiter Film nach Temporada de patos.

 

1957 wurde der mexikanische Film Tizoc, Regie von Ismael Rodríguez mit den Hauptdarstellern Pedro Infante und María Félix, mit dem Berliner Bären in der Kategorie des besten Hauptdarstellers bedacht. Pedro Infante selbst konnte aber seine Auszeichnung nicht mehr entgegen nehmen, da er kurz zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.

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