Carl Zeiss kam am 11. September 1816 in Weimar, Teil des damaligen Deutschen Bundes zur Welt und verstarb mit 72 Jahren am 3. Dezember 1888 in Jena, im nachfolgenden Deutschen Reich. Der Vater Carls, Johann Gottfried August Zeiss (1785-1849) wurde in Rastenberg geboren, wo die Vorfahren der Familie mehr als 100 Jahre als Handwerker gearbeitet haben. Die Mutter Carls war eine Freundin Christiane Vulpius, Frau von Johann Wolfgang von Goethe.
Der junge Mechaniker Carl Zeiss öffnete seine erste Werkstatt für Mechanik im Jahre 1846 in Jena und gab seinem Unternehmen, der heutigen internationalen technologischen Unternehmensgruppe Zeiss, die ersten Lebensimpulse, diese dann wahre Höhenflüge und ungeahnten Fortschritt ermöglichten. Bereits im darauffolgenden Jahr 1847 stellte seine Werkstatt die ersten Mikroskope in Vollzeit her.
15 Jahre danach, im Jahre 1861 hatte das nunmehr 20-köpfige Unternehmen Zeiss den Ruf, einer der besten Fabrikanten für wissenschaftliche Geräte und Instrumente Deutschlands zu sein. Das Unternehmen entwickelte sich mit großen Schritten. 1866 wurde das nunmehr 1000. Zeiss-Mikroskop verkauft.
Der kommende Schritt war dann die Zusammenarbeit mit dem Physiker Ernst Abbe, Wissenschaftler und Forscher im Bereich Optik, aber auch Unternehmer und Sozialreformer, der die Theorie zur Optik revolutionierte wie auch das Design hin zu einem praktischen, handhabbaren Mikroskop.
Ein weiterer Aufwind zur Unternehmensentwicklung war im Anschluss die Teilnahme des Chemikers Otto Schott bei Zeiss. Der Glastechnologe und Erfinder des Borosilikatglases revolutionierte die Herstellung von Glas, das die optimalen Voraussetzungen für das in der Optik eingesetzte Glas ermöglichte.
Im Jahre 1928 kaufte das Unternehmen Carl Zeiss die Hensoldt AG auf und trat so in die Produktion von Ferngläsern sowie der Visiere der Gewehraufsätzen ein. Seit 1964 werden diese unter den Marken Hensoldt und Zeiss angeboten. Das Unternehmen verfolgte auch weiterhin die Trennung der technologischen Systeme von Hensoldt (Ergebnis einer Fusion der Operationen für Militäroptik von Leica und Hensoldt) unter dem Namen Hensoldt bis 2006.
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Die ständige Forschung im Ingenieurswesen in Dresden noch vor dem Krieg, machte die Entwicklung der ersten Spiegelreflexkamera mit dem einzigartigen Objektiv von 35 mm weltweit, das Kine Exakta, möglich.
1973 schloss die Western Carl Zeiss AG eine Lizenzvereinbarung mit der japanischen Firma Yashica ab, um eine neue Serie Kameras mit einem 35 mm Objektiv höchster Qualität mit den Marken Contax und Zeiss herzustellen. Der Nachfolger von Yashica wurde die Firma Kyocera, die das Abkommen auch weiterhin einhielt bis im Jahr 2005 die Produktion eingestellt wurde. Zeiss stellte im Anschluss Objektive für die Raumfahrt her, und neuerdings wieder Kameraobjektive von 35 mm höchster Qualität.
Nach der deutschen Wiedervereinigung zeigte sich, dass das VEB Zeiss Jena als eine der wenigen Unternehmen des Ostens Deutschlands überhaupt weltweit wettbewerbsfähig handeln konnte. Aus der VEB Zeiss Jena wurde die Zeiss Jena GmbH bzw. dann im Jahre 1990 Jenoptik Carl Zeiss Jena GmbH. Im kommenden Jahr splittete sich dieses Unternehmen in zwei. Mit Carl Zeiss AG (Oberkochen) übernahm das Unternehmen die Herstellung der Mikroskope und andere optische Geräte und zog nach Jena um.
Die Zeiss Mikroskope wurden bisher von mehr als 30 Nobelpreisträgern genutzt. Bis heute sind es die Zeiss Mikroskope, die eine einzigartige Auslösung der Objekte bieten. Die Objektive zeigen Strukturen auf einer Größe eines Tausendstels eines Haares. Die optischen Mikroskope können lebende Zellen unter besonderen Umständen und Vorsicht untersuchen und zeigen diese etwa 20-mal schneller als jedes andere Mikroskop.
Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut und dem Unternehmen Trumpf, hat Zeiss den Preis Zukunft Deutschland für die Entwicklung der Lithografie EUV erhalten. Die aktuellen Methoden entwickeln sich jeden Moment ein Stückchen weiter auf Kurzwellen Standard.
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