Mit diesem Doodle ist die Neugier erwacht und mit einem Klick erfuhren wir, dass Oskar Sala ein Physiker und Komponist elektronischer Musik war. Er wurde berühmt als der Deutsche, der das Publikum im Fernsehen, Radio und Kino mit den Toneffekten, die er mit dem Trautonium erzeugte, elektrifizierte.
Oskar Sala ist am 18. Juli 1910 in Greiz, Thüringen, Deutschland geboren, und bewegte sich in der Musik seit seiner Geburt wie ein Fisch im Wasser, denn seine Mutter war Sängerin und sein Vater Augenarzt mit großem musikalischen Talent. Mit 14 Jahren begann Oskar seine ersten Kompositionen zu schaffen; Lieder für Geige und auch Klavier, bis er schließlich das Trautonium für seine Musik entdeckte. Das Trautonium, nach seinem Namensgeber Friedrich Trautwein benannt, ist ein Instrument zur Erzeugung elektronischer Musik und wurde im Jahr 1924 erfunden. Das Trautonium bestimmte das musikalische Werk Salas.
Das Trautonium wurde am 20. Juni 1930 an der Berliner Musikhochschule erstmals im Rahmen der Veranstaltungsreihe Neue Musik Berlin vorgestellt. Zu diesen Veranstaltungen wurden elektronische Instrumente gezeigt und Kompositionen für diese gespielt. Friedrich Trautwein interpretierte zu dieser Veranstaltung eine Komposition von Paul Hindemith für ein Trio, mit drei Trautoniums. Dieser ersten Vorstellung folgten bald weitere Konzerte in ganz Deutschland, die sich um das neue Instrument drehten.
Das Instrument erzeugte die Töne mit Hilfe von Neonlampen mit niedriger Spannung. Die höheren Töne wurden erreicht, in dem man einen bestimmten Punkt an einem längeren Kabel drückte, das auf einer Schiene befestigt war. Bis 1930 konnten die sogenannten Elektrophone keine subharmonischen Tonreihen erzeugen. Das Trautonium dagegen revolutionierte das bisher Dagewesene. Es ist als direkter Vorläufer des Synthesizers zu verstehen, da es zahlreiche Variationen der Klangfarbensynthese erlaubte. Das bedeutet, dass die Harmonien mit Hilfe von einer Art Filter herausgearbeitet wurden, und an sich nicht den eigentlichen Ton ergeben.
Bereits im Jahr seiner Uraufführung begleitete das Trautonium ein Orchester, um den Film Stürme über dem Mont Blanc (Regie Arnold Franck und Filmmusik von Paul Dessau) musikalisch zu untermalen. Auch bei seiner Vorstellung im Jahre 1935 vor dem Propagandaministerium erfuhr das Trautonium von Goebbels große Anerkennung und wurde forthin bei zahlreichen Tonaufnahmen eingesetzt.
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Als Oskar Sala das Trautonium zum ersten Mal hörte, war er sehr von den Möglichkeiten der Erzeugung der Klangfarben und grundsätzlich seiner Technologie begeistert. Mit nicht gekanntem Eifer erlernte Sala den Umgang mit dem Trautonium, das ihn auch zu seinen physikalischen Forschungen und Kompositionen in der Musikhochschule motivierte.
Seine Ausdauer zeigte bald Früchte und Erfolg, die sich in der Schaffung eines eigenen Instruments, dem Mixtur-Trautonium, widerspiegelte. Mit seiner Ausbildung zum Komponisten und Elektronik-Ingenieur konnte Oskar Sala elektronische Musik erschaffen, die sein Werk von den vielen anderen unterschied. Die Architektur des Mixtur-Trautoniums ist so einzigartig, dass es verschiedene Töne bzw. Stimmen gleichzeitig reproduzieren konnte. Darunter hebt sich besonders der Frequenzumsetzer hervor, den Sala bei Alfred Hitchcocks Film Die Vögel einsetzte.
1933 ging bereits eine verkleinerte Version des Instruments beim deutschen Fabrikanten Telefunken mit 200 Stück in Serie. Die hergestellten Instrumente wurden als Volkstrautonium verkauft. Sie waren etwa so groß wie eine größere Schreibmaschine und mussten an ein Heimradio angeschlossen werden, um den Ton zu verstärken. Diese Produktion stellte die erste Massenproduktion eines elektronischen Instruments dar.
Nichtsdestotrotz wurde dieses Unternehmen ein Frakaso. Oskar Sala erinnerte sich 1997 bei einem Interview, dass die Fabrikanten davon ausgegangenen seien, dass die bloße Bezeichnung Volkstrautonium den Absatz hätte sichern müssen. Das allerdings bewahrheitete sich nicht. Die Neuheit war zum kommerziellen Scheitern verurteilt. Die Produktion wurde fast unverzüglich eingestellt. Es blieb bei nur 60 Exemplaren des Instruments.
Während des Zweiten Weltkrieges unterhielt Oskar Sala ein eigenes Radioprogramm, Musik mit dem Trautonium, das in Deutschland und den besetzten Gebieten ausgestrahlt wurde. Als Sala 1944 noch eingezogen wurde, fanden auch die Konzerte für das Trautonium ein Ende.
Nach dem Schluss des Krieges baute Oskar Sala ein Studio in Berlin auf, wo er mit den Filmorchestern für Dokumentarfilme arbeitete, aber auch Kurz- und Werbefilme untermalte. In diese Zeit fällt die Entwicklung des Mixtur-Trautoniums, die überarbeitete Version des Vorgängers, fähig eine größere und bessere Klangbreite zu erzeugen.
Als Komponist erhielt Sala zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit und sein Werk. 1995 schenkte er das Original seines Trautoniums dem Deutschen Technikmuseum in Berlin, wo er am 26. Februar 2002 starb.
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