Ihre Vision geht weiter: Sie will die Luft- und Raumfahrtindustrie in Mexiko fördern und mit ihrer Weltraumstiftung die kommenden Generationen unterstützen: „Ich möchte jungen Menschen in Lateinamerika helfen, die davon träumen, den Weltraum zu erobern.“
Katya Celeste Echazarreta González ist Elektronikingenieurin und Wissenschaftskommunikatorin. Sie stammt aus Guadalajara, Jalisco, und ist die erste Mexikanerin, die in den Weltraum gereist ist, und zwar im Juni 2022 an Bord des Raumschiffs New Shepard. Sie wurde, nachdem sie unter mehr als 7000 Bewerbern aus 100 Ländern (dank der Initiative Citizen Astronaut Program der Space for Humanity) von Jeff Bezos Raumfahrtunternehmen Blue Origin ausgewählt, um die Crew der Mission NS-21 zu begleiten.
Die Teilnehmer der Mission gingen an Bord einer 18 Meter langen Rakete, die bei ihrer Höchstgeschwindigkeit 3567 Kilometer pro Stunde erreicht, und erlebten u.a. 10 Minuten und fünf Sekunden Schwerelosigkeit.
Katya hatte während ihrer Karriere bereits vier Jahre bei der NASA gearbeitet und ist jetzt, nach der gelungenen Weltraumexpedition, eine führende Persönlichkeit, die junge Menschen inspiriert, insbesondere Frauen, die sich für Wissenschaft und Technik interessieren. Die mexikanische Astronautin erklärte ihren Fans, dass der Besuch des Weltraums „ein lebenslanger Traum“ sei und dass sie stolz darauf sei, „alle Mädchen und Frauen zu vertreten, die davon träumen, etwas Größeres zu erreichen“. Im Oktober 2022 kündigte sie die Gründung einer Stiftung zur Unterstützung der Jugend an und sagte: „Das Talent und das Engagement sind hier vorhanden, jetzt müssen wir mehr Menschen aus Mexiko und ihren Projekten helfen, den Weltraum zu erobern.“
Die Rolle der Stiftung
Das Hauptziel der Katya Echazarreta Space Foundation ist es, junge Frauen und Männer sowie Wissenschaftler und Ingenieure in Mexiko zu ermutigen, an Studien- und Forschungsprojekte in den Bereichen Weltraum, Planetenforschung, Schutz des Planeten und der Umwelt teilzunehmen und zu entwickeln.
„Mit dieser Stiftung möchte ich mexikanische und schließlich lateinamerikanische Talente auf allen Ebenen und in allen Phasen ihrer Entwicklung unterstützen: Austausch und Arbeit mit den Studenten, den Ingenieuren und Wissenschaftlern; mit den Unternehmern, die bereits in diesem Bereich arbeiten und jeden Tag darum kämpfen, sich einen Platz in der Luft- und Raumfahrtindustrie zu schaffen; mit denen, die sich in der Region gerade erst zu entwickeln beginnen.“
Für die Stiftung ist im Weiteren auch die Förderung von „mexikanischen Raumfahrtmissionen mit nationalen Astronauten“ wichtig, wie auch „die Unterstützung derjenigen, die sich für die Luft- und Raumfahrt interessieren: von der Grundausbildung an, von Kindesbeinen an; ebenso auch die Bereitstellung von Workshops und Informationen für talentierte junge Menschen, die an Projekten der NASA teilnehmen, sich aber die Reise nicht leisten können, oder die zum Beispiel einen Roboter entwickelt haben, aber nicht über die Mittel verfügen, um an internationalen Wettbewerben teilzunehmen.“
Katya versucht auch, Gruppen von Wissenschaftlern zu unterstützen, die leider nicht auf ausreichende Mittel bauen können, um ihre Forschungsprojekte fortzusetzen.
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Im Moment ist die junge Frau ein Beispiel für diejenigen, die in ihre Fußstapfen treten wollen, in einer Branche, die unerreichbar zu sein scheint, aber sie bestätigt in einem Interview mit Vogue: „Es ist nicht unmöglich.“
Und in diesem Bereich geht es steil bergauf, denn die mexikanische Raumfahrtindustrie befindet sich in Mexiko noch in den Anfängen und verfügt nur über ein bescheidenes Budget. Hier nur einige Daten für 2024, zur Gegenüberstellung der Fortschritte bei der Eroberung des Weltraums: Die NASA verfügt über 27,2 Milliarden Dollar, China etwa 8,9 Milliarden Dollar, die Europäische Weltraumorganisation 7,2 Milliarden Dollar und dagegen die erst vor 10 Jahren gegründete Mexikanische Weltraumagentur (AEM) etwas mehr als 3 Millionen Dollar. Nach Schätzungen des Magazins Wired erhält die AEM weltweit die wenigsten Mittel: weniger als die ABAE (Venezuela) mit 9,7 Millionen und die CONIDA (Peru) mit 8,7 Millionen.
Die junge Tapatía zog mit ihrer Familie nach Kalifornien in die Vereinigten Staaten als sie sieben Jahre alt war, weil ihre Schwester an einer Hirnhautentzündung erkrankt war, die zu einer Lähmung führte, und sie in Mexiko keine medizinische Versorgung oder eine geeignete Schule finden konnten. Ihr Vater beantragte das EB-1-Visum, besser bekannt als Einstein-Visum, zu Ehren von Albert Einstein, der von Deutschland in die Vereinigten Staaten ausgewandert war.
Wie sie ihre Begeisterung weitergibt
Trotz ihres jungen Alters hat sie in ihrem Leben schon viel erreicht, und sie strebt nach mehr. Neben ihrem Abschluss in Elektrotechnik an der University of California at Los Angeles (UCLA), arbeitete sie hart, um ein Praktikum bei der NASA zu absolvieren, wo sie bereits an fünf Missionen teilnahm. Anschließend begann sie ihr Masterstudium in Elektrotechnik an der Johns Hopkins University. Schon vor der Blue-Origin-Mission warb sie in ihren sozialen Netzwerken, um Frauen und Latinos zu inspirieren und sich für die Raumfahrt zu interessieren.
Auf Instagram hat sie unter dem Namen @katvoltage mehr als 140 000 Followers, weil sie Interessierte über ihre Karriere und die Möglichkeiten informiert und berichtet. Echazarreta hat auch als Co-Moderatorin der Netflix-Serie IRL mitgewirkt, während sie auf CBS an der Sendung Mission Unstoppable teilgenommen hat.
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