Henri Nestlé, der ursprünglich Heinrich Nestle hieß, war ein deutscher Apotheker, der am 10. August 1814 in Frankfurt am Main geboren wurde und 1867 in Vevey in der Schweiz eine revolutionäre Babynahrung namens Farine-lactée (Milchmehl) entwickelte. Diese Mischung aus Milchpulver, Weizenmehl und Zucker war für Säuglinge gedacht, die nicht gestillt werden konnten, und sollte der hohen Kindersterblichkeitsrate entgegenwirken.
Das Unternehmen von Henri Nestlé fusionierte 1905 mit der Anglo-Swiss Condensed Milk Company zum heutigen Nestlé-Konzern. Das ikonische Nest-Logo ist übrigens bis heute in Gebrauch.
Während des Ersten Weltkriegs dehnte Nestléseine Aktivitäten auf weit vom Konflikt entfernte Standorte aus, darunter auch die Vereinigten Staaten.Im Jahr 1920 wurde in Araras, Brasilien, die erste Nestlé-Fabrik in Lateinamerika eröffnet. Heute ist das Unternehmen in mehr als 100 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 278’165 Mitarbeiter.
Natürlich ist das Unternehmen nach wie vor der Ernährung, der Gesundheit und dem Wohlbefinden seiner Kunden verpflichtet, und sein Einfluss und seine Produktqualität nehmen weiter zu. Sein Erbe lebt in der Lebensmittelindustrie weiter.
Die Geschichte dieses erfolgreichen Lebensmittelunternehmens ist interessant. Etwas mehr als 150 Jahre nach seiner Gründung, eröffnete das Unternehmen im historischen Viertel von Vevey in der Schweiz das neue Nestlé-Museum mit dem Namen Nest.
Dieses interaktive Museum ist in vier Bereiche gegliedert, die nicht nur die Geschichte des Unternehmens, sondern auch die Zukunft der Ernährung und eines gesunden Lebens beleuchten.
Im ersten Bereich erwartet die Besucher ein Vogel, der sie ins 19. Jahrhundert begleitet, um sie auf eine Zeitreise mitzunehmen. Im zweiten Bereich wird die Geschichte von Nestlé in einem Raum voller Schubladen vorgestellt, in denen die Besucher Bilder, Anekdoten und Schätze von Nestlé selbst entdecken können.
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Dann im dritten Bereich wird ein Überblick über das Unternehmen gegeben. In einem speziellen Raum, der mit einem Multimediatisch ausgestattet ist, wird auf vier Wänden das Engagement von Nestlé in fünf großen Themenbereichen gezeigt: Produktion, Umwelt, Landwirtschaft, Wassermanagement und Ernährung.
Im letzten Bereich können die Besucher auf einer Plattform in mehreren Metern Höhe einen Blick in die Zukunft werfen und mit interaktiven Erlebnissen darüber nachdenken und erforschen, wie Ernährung und Wellness aussehen könnten.
Seine Museen
Nestlé nutzte auch die Gelegenheit, ihrem Lebensmittelmuseum Alimentarium am Ufer des Genfer Sees, ebenfalls in Vevey, ein neues Gesicht zu geben. Das Alimentarium bietet eine Vielzahl von Aktivitäten für Kinder und Familien sowie einen Raum für Profiköche. Das Alimentarium ist weiterhin ein Pionier bei der Förderung neuer Formen des Lernens, der Verbreitung und der Bildung durch digitale Technologien.
In Mexiko hat das Schweizer Unternehmen auch ein Schokoladenmuseum in Auftrag gegeben, da es sich bei der Schokolade um ein Lebensmittel mesoamerikanischen Ursprungs handelt. Die Installation steht in unmittelbarer Nähe zur Autobahn an der Einfahrt zu Toluca (von Mexiko-Stadt aus kommend), am Ende einer 300 m langen Industrieanlage, direkt am Eingang der Nestlé-Fabrik und erhebt sich über den Garten, in dem sie sich präsentiert, gestützt durch mehrere strukturelle, fast beinenartige Pfeiler.
Das 600 m² große Gebäude beherbergt einen Eingangsbereich sowie ein Forum, das die jungen Besucher auf die Reise in die Welt der Schokolade vorbereitet. Über einen Durchgang gelangt man in einen Tunnel, der durch die Produktionsbereiche im Inneren der Fabrik führt, und den Besuchern in einem Laden Schokolade und die dazugehörigen Gadgets anbietet.
„Das Nestlé-Schokoladenmuseum ist eine Ludothek im urbanen Maßstab, das zu einer emotionalen Reise einlädt und der überbordenden Kreativität von Michel Rojkind freien Lauf lässt“, feiern die Architekturkritiker den Museumsbau und das Konzept.
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