Der Ursprung der Domestizierung der Tiere begann etwa um das Jahr 9000 v. Chr., als der Mensch sesshaft wurde. Seither haben die Menschen viele Tiere aufgenommen. Die Zähmung des Wolfes über Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg hat den Menschen den Hund beschert, zunächst als Jagdbegleiter. Heute leben ihre Nachfahren bei uns zu Hause, interagieren mit der Familie und machen das Leben angenehmer.
Tatsächlich bevorzugen die jungen Leute heute, die sogenannten DINKs (double income, no kids – doppeltes Einkommen, keine Kinder), einen Hund oder eine Katze als neues Familienmitglied. Seit etwa einem Jahrzehnt ist diese Tendenz um den Erdball herum steigend.
Natürlich sollte man bedenken, dass sich die Tiere nur in sogenannte Haustiere verwandeln, wenn die Menschen das Ihre dazu tun: den Tieren gewisse Handlungsweisen beibringen, die das tägliche Zusammenleben mit den Menschen funktionieren lassen, dabei aber unbedingt die Natur der Tiere berücksichtigend. Ein Tier, das den Menschen begleitet, passt sich ohne Probleme an das Leben mit Menschen an: es findet sich in der bestehenden Gruppe ein, diese wiederum sorgt für das nötige Umfeld, damit die gesunde Entwicklung des Tieres gewährleistet ist.
In Deutschland weiß man um die Wichtigkeit. Dort ist es sogar so, dass man den Arbeitslosen, die ein Tier besitzen, zusätzlich zu ihrer Unterstützung auch einen Betrag und Gutscheine zur Verfügung stellt, damit die Besitzer die Tiere gut versorgen können: Futter, aber auch der Besuch beim Tierarzt sind auf diese Weise gewährleistet. Außerdem gibt es Vereine, wo die Tiere trainiert werden und auch Informationen in Kursen und Workshops weitergegeben werden, den Kindern wird z.B. erklärt, was denn überhaupt ein Hund ist und wie man mit ihm umgeht.
Der Deutsche Schäferhund, eine zugängliche Hunderasse
Laut Aufzeichnungen werden diese Hunderassen seit Anfang des 19. Jahrhunderts gezüchtet. Und wie der Name bereits zeigt, begann alles mit der Kreuzung verschiedener deutscher Hunderassen. Zunächst einmal ging man davon aus, dass dieser Hund zum Arbeitseinsatz geeignet wäre, um die Schafe zu hüten, sie auf die Wiese zu treiben und um sie in den Stall zu geleiten. Nachts bewachte er das Haus und den Hof. Der Deutsche Schäferhund ist Dank seines ausgeglichenen Charakters, seiner Vorsicht im Umgang mit anderen Tieren – er beißt weder, noch verbellt er sie wie das eher andere Hunderassen tun – hervorragend dafür geeignet.
Zum Ende dann des 19. Jahrhunderts waren diese Hunde bereits so effizient, dass Max von Stephanitz, ein Offizier der Kavallerie, 1899 den ersten Verein für Deutsche Schäferhunde gründete, um diese Hunderasse zu schützen und zu verbessern. Max von Stephanitz übernahm auch den ersten Vorsitz des Vereins. Die Leidenschaft, die Max für diese Hunde entwickelte, wurde bald wichtiger als seine militärische Karriere, die lediglich dazu diente, der Familientradition gerecht zu werden. Er hatte vielmehr ein großes Interesse an der Physiologie, der Anatomie, den Theorien zur Fortpflanzung, der Aufzucht und den Eigenschaften der Hunde. Aufgrund dessen entschied er sich für den Deutschen Schäferhund und die Entwicklung und den Aufbau der Zucht. Er hatte bereits deutlich vor Augen, dass die Intelligenz dieser Hunde sich ausgezeichnet mit den Charakteristika eines hütenden Hundes verbinden ließe, um so eine ganz besondere Hunderasse zu züchten.
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Im 20. Jahrhundert dann mit der wachsenden Landflucht, dem Anwachsen der Städte, hat sich auch der Deutsche Schäferhund zum Stadthund entwickelt. Er wurde zum Polizeihund und suchte beispielsweise auch im Ersten Weltkrieg nach Überlebenden, war Wachhund und transportierte sogar Munition etc. “Ein Soldat mit Hund war mindestens soviel Wert wie 10 Soldaten ohne Hund”.
Mit der Zeit, um 1922 hat man begonnen bei der Aufzucht genaues Augenmerk bei der Auswahl der Zuchthunde zu achten. Die Zuchthunde wurden Körung genannt und gewährleisteten, dass diese Hunderasse die Kapazität des Arbeitshundes nicht verlor. Seitdem existiert die Zuchtanlageprüfung (ZAP), die über verschiedene Kategorien, die Bereitschaft der mentalen und physischen Aufzucht des Deutschen Schäferhundes gewährleistet. Diese ist 2017 aktualisiert worden.
Zum Vorteil der Menschheit, hat der Deutsche Schäferhund eine Vielzahl von Aufgaben gefunden, in denen er hervor sticht. Vieles lässt sich nicht von Maschinen übernehmen: die Arbeit bei der Polizei, an Grenzen und beim Zoll, als Blindenhund oder auch bei der Suche nach Personen nach einem Lawinenunglück oder sonstigen Katastrophen. Er ist sogar fähig, nach einer entsprechenden Ausbildung, kleinste Partikel von explosiven Stoffen in der Luft zu wittern. So konnte er bereits Attentate auf öffentlichen Veranstaltungen verhindern.
Mit Popcorn, zum Sehen
In dem sehr zu empfehlenden Film Alpha (Sony Pictures, 2015) lernt das Publikum Keda kennen, einen Jungen der Steinzeit, der nach einem Unfall während einer Wanderung den Anschluss an seinen Stamm verliert. Als er wieder zu Kräften kommt, muss er sich gegen Aasgeier behaupten, die ihn ans Leben wollen. Er muss sich dieser unwirtlichen Welt stellen, inmitten zahlreicher Gefahren zu Überleben. U.a. wird er auch von einem Wolfsrudel angegriffen, dem er knapp auf eine Baumkrone entfliehen kann. Von dort aus kann er einen der Wölfe mit seinem Steinmesser verletzen, erschrocken flieht der Rest des Rudels.
Seinem Instinkt folgend versucht Keda den verwundeten Wolf zu töten, zögert aber, und entscheidet sich, den Wolf mit in seine Höhle zu nehmen. Dort kümmert er sich um ihn, und versorgt ihn bis die Wunde verheilt ist. So gewinnt er sich das Vertrauen des Wolfs: er gibt ihm zu trinken, zu essen und macht ihm trotz allem klar, wer in der Höhle das Sagen hat. Als der Wolf wieder zu Kräften kommt, lässt Keda ihn frei. Doch statt zu fliehen, entscheidet sich der Wolf zu bleiben und Keda zu folgen. Von diesem Moment an, wächst eine Freundschaft zwischen den beiden und sie lernen gemeinsam zu jagen.
Das Ende der Geschichte bleibt offen. Die Geschichte an sich aber gibt dem Zuschauer viel zu Denken: vielleicht ist dies der Grund, dass der Mensch mit einigen Tieren, wie dem Hund, ein ganz besonders enges Verhältnis hat.
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