Revista bilingüe mitt Zweisprachiges Magazin Fundada como Mitteilungsblatt en 1932

Diciembre 2024 / No. 740   Mitt

Fotojournalismus, Walter Reuter

Einer, der für die deutsche Emigration in Mexiko steht, war ein renommierter deutscher Journalist.

Einer, der für die deutsche Emigration in Mexiko steht, war ein renommierter deutscher Journalist, der, von den Umständen getrieben, mit Mühen zunächst durch verschiedene Orte in Europa und Nordafrika kam.

Nachdem Walter Reuter den Aufstieg des Nazi-Regimes und den Spanischen Bürgerkrieg in Fotos festgehalten hatte, gelang es ihm, sich von Casablanca aus nach Mexiko und in seine Freiheit einzuschiffen.

Walter Reuter wurde 1906 in Berlin geboren. Im Alter von 25 Jahren, 1931 zog er den Hass der Nazis auf sich. In einem Prozess gegen die SA (Sturmabteilung) wurde Hitler gedemütigt. Dabei spielten die Aufnahmen Reuters eine bedeutende Rolle. Reuter hielt auf den Fotos die Angriffe auf Minderheiten und linke politische Gruppen fest, die dann bei dem Prozess als Beweismittel verwendet wurden. Unmittelbar nach seiner Ernennung zum Reichskanzler ordnete Hitler die Festnahme Walter Reuters an. Als politischer Flüchtling kam er 1942 nach Mexiko, wo er sich dank des in Spanien erlernten Spanisch zu einem hervorragenden Pressefotografen, Filmemacher und Pionier des Fotojournalismus entfalten konnte. Begleitet wurde er von seiner ersten Frau Sulamith Siliava, die jüdischer Herkunft war, und seinem erstgeborenen Sohn Jasmín, der 1934 in Spanien geboren wurde, von wo aus Reuter von 1936 bis 1939 über den Bürgerkrieg berichtete.

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Reuter begann seine Karriere in Deutschland, wo er als Fotojournalist für die linke AIZ (Arbeiter-Illustrierte-Zeitung) arbeitete. Seine Fotos dokumentierten u.a. Demonstrationen gegen die Nationalsozialistische Partei, was ihm die Verfolgung durch die Nazis einbrachte.

Aufgrund der Verfolgung durch die Nazis ging Reuter 1933 ins spanische Exil. Während des Spanischen Bürgerkriegs arbeitete er als Fotojournalist und hielt eindrucksvolle Bilder von den Kämpfen und dem täglichen Leben fest.

Und von Konflikt zu Konflikt ließ sich Reuter als politischer Flüchtling schließlich in Mexiko nieder. Die Kunstkritikerin Raquel Tibol sagte über Reuter, dass er „ein Mann war, der von Kriegen und politischer Verfolgung geprägt war, kurz gesagt, er kam mit einer extremen Sensibilität in Mexiko an“. Hier konzentrierte sich seine Arbeit auf die Dokumentation des sozialen und politischen Lebens des Landes, wobei er die Vielfalt und den Wandel dieses Landes mehr als ein halbes Jahrhundert lang begleitete und festhielt.

Laut seiner Tochter aus zweiter Ehe war Reuter von Land und Leuten fasziniert und reiste in diesem Land weit herum. „Es ging ihm hier gut. Er ging zu Besuch nach Deutschland, aber er wollte nie wieder zurückkehren, um dort zu leben“, sagte Hely Reuter der DW.

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Die Arbeit des deutschen Fotografen Walter Reuter hatte sowohl in Deutschland als auch in Mexiko großen Einfluss. Es ist bemerkenswert, dass er verschiedene Aspekte des sozialen und politischen Lebens in Mexiko in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentiert und festgehalten hat. Zu den Bildern der Sammlung gehören Fotografien von Persönlichkeiten wie Diego Rivera, Frida Kahlo, David Alfaro Siqueiros, Octavio Paz und Carlos Chávez sowie Aufzeichnungen relevanter politischer, sozialer und kultureller Ereignisse.

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Auszeichnungen

Im Jahr 2006 riefen acht deutsche Institutionen den Walter-Reuter-Preis für deutsche Publizistik in Mexiko ins Leben, um einen Mann zu ehren, der seit Jahrzehnten ein Chronist der Ereignisse auf beiden Seiten des Atlantiks war. Vor einigen Monaten haben die Deutsche Botschaft in Mexiko und die Deutsch-Mexikanische Handelskammer neben anderen Institutionen die 18. Auflage des Walter Reuter Deutschen Journalistenpreises mit Preisen in den Kategorien Radio, TV und Multimedia, Print, Fotografie und Karikatur ausgeschrieben.

Das Fotoarchiv, das seine Tochter in Cuernavaca betreut, umfasst mehr als 97‘000 Werke und wurde bereits im vergangenen Jahr von der UNESCO im Rahmen des Programms Memory of the World anerkannt, um die Bedeutung für das dokumentarische Erbe der Menschheit hervorzuheben.

Darüber hinaus erhielt Reuter im Laufe seiner Karriere mehrere Auszeichnungen, darunter 1999 den Goldenen Ariel und das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Reuters Bilder des Spanischen Bürgerkriegs gelten als einige seiner emblematischsten, da sie sowohl die Brutalität des Konflikts als auch die Widerstandsfähigkeit und Hoffnung der Menschen zeigen.

Reuter lebte 63 Jahre in Mexiko, bis er am 20. März 2005 im Alter von 99 Jahren in der Stadt Cuernavaca starb.

Sein Einfluss und sein Vermächtnis machen ihn zu einem Pionier des Fotojournalismus, der seine Kamera als Werkzeug für soziale Gerechtigkeit und historische Dokumentation einsetzte.

Seine Arbeit hat Generationen von Fotografen und Journalisten beeinflusst, und sein Vermächtnis lebt in seinen Bildern weiter, für die er viele internationale Anerkennung erhalten hat.

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