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Junio 2025 / No. 746   Mitt

Uhrmacher

Die Uhr ist ein Luxus, der die Zeit misst

Schweizer Uhren sind zu einem Begriff geworden, der für unvergleichliche Qualität, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und elegantes Design steht. Dieser Ruf hat sich in mehr als 400 Jahren gefestigt, in denen immer wieder neue Uhrenfirmen gegründet wurden, darunter die zehn exklusivsten Uhrenhersteller der Welt.

Über die Jahrhunderte hinweg war die Schweizer Uhrenindustrie mit Herausforderungen wie der Industrialisierung, der Smartwatch-Technologie oder auch der Quarzkrise konfrontiert, hat es aber immer geschafft, sich anzupassen und sich neu zu erfinden. Heute sind Schweizer Uhren nicht nur ein Zeitmesser, sondern auch ein Statussymbol, die für das Beste an Präzision und Luxus stehen.

Stücke aus den Schweizer Häusern stehen für eine hohe Kaufkraft. Die Preise reichen von 17000- bis zu 1 Million US-Dollar. Fünfundneunzig Prozent dieser Stücke werden in der Schweiz hergestellt, wobei vier führende Familiengruppen 42 Prozent des Umsatzes auf sich vereinen.

Die Wurzeln der Schweizer Uhrmacherei reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die französischen Uhrmacher aufgrund der Glaubensverfolgung in die Schweiz flohen. Genf wurde zu einem Zufluchtsort für qualifizierte Handwerker, die einen Neuanfang suchten. Und so entstanden hier auch die ersten Werkstätten, die hochwertigen Taschenuhren herstellten.

Mit der Zeit entwickelten sich Städte wie La Chaux-de-Fonds und Le Locle zu wichtigen Zentren der Schweizer Uhrmacherei. Die Mechanismen wurden verbessert, wie z.B. die Komplexität des Tourbillons*, die die Präzision der Uhren erhöhte.

*Das Tourbillon ist ein Mechanismus im Uhrenwerk, der 1795 von dem Uhrmacher Abraham Louis Breguet erfunden und 1801 patentiert wurde, um den unregelmäßigen Einfluss der Schwerkraft auf die Regulierung der Ganganzeige, also den Lauf von Hemmung, Unruh und Spiralfeder, auszugleichen, wenn die Uhr eine bestimmte Zeit lang stillgestanden hat.

Geschichte

Im 19. Jahrhundert wurde die Uhrenproduktion industrialisiert, was eine Massenproduktion ohne Qualitätsverlust ermöglichte. Die Schweiz wurde zum Weltmarktführer in der Uhrmacherei und exportierte ihre Zeitmesser in die ganze Welt.

Im 20. Jahrhundert setzten die Schweizer Uhrmacher die Zeit in Armbanduhren um, die die Taschenuhren ablösten, angeführt von Marken wie Rolex und Patek Philippe.

In den 1970er Jahren wurde die Schweizer Industrie jedoch durch das Aufkommen der japanischen Quarzuhren sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Marken wie Swatch trugen jedoch zur Wiederbelebung des Marktes bei.

Heute, im 21. Jahrhundert, verbindet die Schweizer Uhrmacherei Tradition mit Innovation. Es wurden antimagnetische Uhren, zertifizierte Chronometer und Modelle mit fortschrittlichen Materialien wie Titan und Keramik entwickelt.

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Einige der wichtigsten Innovationen sind:

Fortschrittliche Materialien: Materialien wie Keramik, Titan und Karbon wurden eingesetzt, um einer anwachsenden Belastung der Uhren standzuhalten und ihr Gewicht zu verringern.

Hochfrequenzwerke: Einige Uhren arbeiten jetzt mit höheren Frequenzen, was ihre Genauigkeit und Stabilität verbessert.

Luxus-Smartwatches: Schweizer Marken sind in die digitale Technologie vorgedrungen, ohne ihre handwerkliche Essenz zu verlieren.

Stoßdämpfungssysteme: Es wurden Mechanismen entwickelt, um die internen Uhrwerke vor Erschütterungen und Vibrationen zu schützen.

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Der Luxus und die Bedeutung von Zeitmessern

Schweizer Uhren sind nicht nur Zeitmesser, sondern auch Kunstwerke. Die COSC-Zertifizierung (Offizielle Schweizerische Prüfstelle für Chronometer) garantiert die Präzision der Schweizer Mechanismen. Auch die verwendeten Materialien wie Edelstahl 904L und 18-karätiges Gold garantieren eine außergewöhnliche Qualität.

Die Schweiz ist die Heimat einiger der prestigeträchtigsten Marken der Welt, darunter:

Rolex: Synonym für Luxus und Präzision.

Patek Philippe: Berühmt für seine mechanischen Komplexität und sein raffiniertes Design.

Audemars Piguet: Innovativ und kühn, bekannt für die Royal Oak.

Omega: Berühmt für seine Präzision und seine Verbindung zur NASA.

Jaeger-LeCoultre: Meister in der Herstellung von komplexen Mechanismen.

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Wie bei den Weinbezeichnungen ist die Angabe Swiss-Made sowohl durch das Schweizer Recht als auch durch internationale Verträge geschützt. Es gibt drei Hauptmerkmale, die eine Schweizer Uhr ausmachen: besondere Konstruktion, außergewöhnliche Handwerkskunst und ein brillanter Mechanismus.

Oft sind diese unglaublichen Zeitmesser nicht erschwinglich, obwohl es Schweizer Marken gibt, die preislich sogar mit einigen Uhrenmarken aus anderen Ländern konkurrieren können. Ein Beispiel dafür war bis vor einigen Jahren die erste Swatch-Uhrenkollektion, die 1983 auf den Markt gebracht wurde, um der Quarz-Krise entgegenzutreten.

Das Unternehmen gehört zur Swatch-Group, zu der mehrere renommierte Schweizer Uhrenmarken gehören, und ist der größte Uhrenkonzern der Welt, der aus der Fusion der beiden damals führenden Uhrenhersteller ASUAG und SSIH hervorgegangen ist.

Swatch-Uhr bedeutet so viel wie schlanke Uhr. Seitdem diese Uhren auf dem Markt sind, haben sie die Herzen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt erobert. Swatch gehört zu den beliebtesten Schweizer Uhrenmarken und spricht alle Menschen an, unabhängig von ihrem Geschmack, ihrem Alter oder ihrem Geldbeutel.

Wussten Sie schon, dass...

… die teuerste Uhr der Welt eine Patek Philippe ist, die 2019 für über 31 Millionen Dollar versteigert wurde?

… die älteste erhaltene Schweizer Uhr eine Taschenuhr aus dem 16. Jahrhundert ist, die als „Bischofsuhr“ bekannt ist?

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