Zunächst einmal sollten die Leserinnen und Leser wissen, was Paul Hurgan zum Besten gab: “Es ist schlimmer nicht verliebt als verliebt zu sein.” Tatsächlich hat diese Tradition ihren Ursprung im Schottland des 16. Jahrhunderts, wo man sich eine tragisch endende Liebesgeschichte erzählte. Im Jahr 1530 konnte sich ein verliebtes junges Paar ihre Liebe nicht gestehen, da ihre Familien zerstritten waren. Auf dieser Weise haben die beiden jungen Liebenden Zeichen ihrer Liebe abgesprochen: Sie hat Nacht für Nacht eine kleine Lampe an ihrem Fenster brennen lassen, die gut zu sehen war, da ihr Zimmer zur Straße hinaus lag; er legte daraufhin einen bunten Stein auf sein Fensterbrett, den das verliebte junge Mädchen am Morgen mit sich nahm.
So vergingen einige Tage. Die Verliebten versicherten sich ihrer Liebe mit diesen geheimen Zeichen. Aber eines Winterabends, genauer gesagt am 13. Februar, blies ein starker Wind und ließ die Flamme des nächtlichen Lichtes des Mädchens erlöschen. Der junge Mann, der nach dem Licht Ausschau hielt, diesem aber nicht gewahr wurde, wartete voller Sorge mit Blick auf das Fenster die ganze Nacht hindurch. In der Nacht aber wehte der Wind noch stärker und ein Schneetreiben kam auf.
Am kommenden Morgen des 14. Februars, am Tag des Heiligen Valentins, suchte nun ihrerseits das junge Mädchen nach dem bunten Stein auf dem Fensterbrett. Sie fand ihn nicht, bemerkte aber voller Entsetzen den leblosen Körper ihres erfrorenen Liebsten im Schnee. Sein Blick war noch auf ihr Fenster gerichtet und so bemerkte sie, dass die Flamme ihres Lichtes ausversehen erloschen war. Diese tragische Geschichte machte schnell die Runde in Edinburgh, und seine Bewohner waren davon sehr betroffen. Seitdem wird am 14. Februar, am Heiligen Valentinstag, den Liebenden gedacht.
Aber dies ist nur eine von vielen Legenden
Ein anderer Ursprung des Tages der Liebe und der Freundschaft geht noch viel weiter auf eine heidnische Feierlichkeit im alten Rom zurück. Die sogenannten Lupercales waren Feste, die noch vor dem 15. Februar abgehalten wurden, und der Fruchtbarkeit geweiht waren.
Ein Zufall ist wohl auch die Geschichte eines römischen Arztes, namens Valentin, der im 3. Jahrhundert zum Christentum übertrat und sich zum Priester weihen ließ. Er stellte sich gegen ein Gebot des Kaisers Claudius II., “der Gote”, das die feierliche Zeremonie der Ehe unter den jungen Leuten verbot. Kaiser Claudius war der Meinung, dass die unverheirateten Männer ohne Familienanhang die besseren Soldaten seien, weil sie aus ihrer familiären Situation heraus weniger sozial und emotional gebunden waren.
Aufgrund seiner Proteste gegen dieses Gebot und weil er heimlich Ehen unter jungen Paaren schloss, wurde Valentin am 14. Februar 270 hingerichtet.
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Monsignore Paul Guerin berichtet weiter in seiner Geschichte der Heiligen, dass Valentin kurz vor seiner Hinrichtung fast den Kaiser Claudius noch konvertiert hätte. Valentin wurde auf der Via Flaminiana gefangen genommen, und eben da ließ Papst Johannes I. eine Kirche, der Heiligen Praxedes geweiht, errichten. Einen Großteil der Reliquien des Heiligen Valentins werden in dieser Kirche aufbewahrt.
Sehr viel später, im Jahre 496 veränderte Papst Gelasius I. den Sinn dieser Feierlichkeiten und deklarierte den 14. Februar zum Heiligen Valentinstag. Auch heute noch diskutiert man über die tatsächliche Herkunft dieses Heiligen. Vor einigen Jahrzehnten wurde im 2. Katholischen Konzil des Vatikans das Verzeichnis der Heiligen überarbeitet, und dabei die Feierlichkeiten des Heiligen Valentins aufgehoben. Trotz dieser Entscheidung feiern viele auch weiterhin den Valentinstag.
Der heilige Valentin ist eine Heiliger, der von der orthodoxen, der anglikanischen und der lutherischen Kirche verehrt wird. Im Jahr 1328 schrieb der Engländer Geoffrey Chaucer das Gedicht Das Parlament der Vögel, in dem er sich auf den Heiligen Valentin bezieht, und zum ersten Mal überhaupt von einem Tag gesprochen wird, an dem der Verliebten gedacht wird. Selbst der König von Frankreich, Karl VI. installierte den sogenannten Hof der Liebe, der darin bestand, dass die Höflinge in einer Art Wettkampf eine Liebespartnerin für sich gewinnen mussten.
Seit dem 15. Jahrhundert etablierte sich der Brauch, sich als Verliebte Liebesgedichte zu schenken, die als die sogenannten Valentinas bekannt sind. Im 19. Jahrhundert dann begann man in Großbritannien Valentinskarten in Massen zu drucken und zu kommerzialisieren. Von dort aus war es eine Frage der Zeit, dass diese Idee in den USA bekannt wurde und sich auch dort etablierte. Die US-Amerikanerin Esther A. Howland war eine der Ersten, die zu Mitte der 1840er Jahre die Motivkarten salonfähig machte.
Heute ist der Valentinstag eher schon ein kommerzielles Ereignis, wo man sich Versprechen, Schokolade, Rosen und Plüschtiere oder auch ein elegantes Schmuckstück schenkt. In einigen Ländern, so auch auf Kuba kleiden sich die Verliebten in Rot; in Deutschland schenkt man sich kleine Schweinchen mit Blumen geschmückt oder auch Schokoladenherzen. Dort steht das Schweinchen für das Glück, und je nachdem wie es sich gibt für das Lüsterne, auch das Üppige. Es versteht sich, dass man kein richtiges Schweinchen verschenken muss, es tut auch eins aus Porzellan oder einfach nur ein gezeichnetes.
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