Der unerschrockene Felix Baumgartner brach gleich drei Rekorde, als er in den freien Fall aus 38 969,3 Metern Höhe sprang, nachdem er mit einem bemannten Heliumballon in diese Höhe der Stratosphäre aufgestiegen war, mit einer maximalen Geschwindigkeit von 1357,64 km/h.
Es gab einige Verzögerungen aufgrund von schlechten atmosphärischen Bedingungen die Tage vorher, aber schließlich hieß es dann doch: Start frei! Die Mannschaft um Baumgartner startete an einem Sonntag und begann den Aufstieg um 17:31 Uhr, bei einer Temperatur von 19,5°C innerhalb der Druckkapsel, deren Gewicht 1315 Kg betrug, und einer Außentemperatur von 13,5°C. Der Aufstieg dauerte etwa 2 Stunden und 33 Minuten.
Ausgestattet mit einem Raumanzug wurde er am 14. Oktober 2012 zum ersten Menschen, der die Schallmauer ohne die Zuhilfenahme eines mechanischen Gerätes durchbrach. “Alleine dies ist ein Rekord, der die Grenzen des Menschlichen überwand.” Baumgartner sprang vom äußeren Gestellteil der Kapsel und erreichte eine Geschwindigkeit von etwas mehr als 1130 km/h, die sich nach 45 Sekunden im freien Fall noch auf 1173 km/h erhöhte. Das alles geschah vor einem beeindruckenden Panorama, den Blick auf den Planeten Erde.
Baumgartner sprang aus einer Höhe innerhalb der Stratosphäre, eine Schicht der Erdatmosphäre, die sich zwischen der Troposphäre und der Mesosphäre befindet. Dieser Umstand wurde mit der Mondlandung, hier allerdings der jüngeren Generation, verglichen, und veranlasste einige den berühmten Ausspruch Neil Armstrongs auf dem Mond, zu adaptieren: “Der Sprung dieses Mannes war ein großer Sprung in den freien Fall und ein neuer Schritt der Menschheit”; nicht zuletzt ein Sprung, der die Grenzen des menschlichen Körpers neu dimensionierte.
Je weiter Baumgartner sein Sprung in die Tiefe führte, konnten immer mehr ehemalig erzielte Zeiten und Messungen nicht mehr gehalten werden. Das Kunststück, diese enorme Leistung, die einen Aufstieg von etwas mehr als 2 ½ Stunden erforderte und einen freien Fall von 9 Minuten 2 Sekunden, hielt die Welt in Atem, bis schließlich der Springer mit beiden Beinen wieder auf der Erde stand und so mit der Welt seinen Mut und seine Leidenschaft teilte.
Baumgartner brach den Rekord von Joseph Kittinger, der in den vorangegangenen 52 Jahren nicht gebrochen werden konnte. Wie Sie sich eventuell erinnern, sprang der Offizier der US-amerikanischen Streitkräfte 1960 aus einer Höhe von 31 300 Metern 4 Minuten und 36 Sekunden.
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Der Sprung Baumgartners war der längste Sprung in der Geschichte. Auf der ganzen Welt verfolgten Menschen staunend und tief beeindruckt diesen Sprung und freien Fall des Österreichers, wie er von der Schwerkraft angezogen, noch einige Purzelbäume und Pirouetten in der Luft schlug, geschüttelt von den starken Winden, die in diesen Höhen vorkommen und seine Eindrücke an das Kontrollzentrums Roswell in den USA an den Verantwortlichen dieser Aktion, niemand anderes als Joseph Kittinger, meldete.
Baumgartner ist am 20. April 1969 in Salzburg geboren und gehörte den österreichischen Streitkräften an, wo er zum Fallschirmspringer ausgebildet wurde. Seine Ausbildung umfasste auch die Landungen auf besonders kleinen Geländen. Heute ist er ein ehemaliger Militär, der die Aufmerksamkeit wegen seiner immer recht gefährlichen Fallschirmsprünge und -landungen auf sich zog. Er gehörte zur Abteilung der B.A.S.E. Springer, die immer mit einem Fallschirm springen und manchmal auch mit einem Anzug mit einer Art Flügel tragen, die bei der Landung eine wichtige Bremsfunktion übernehmen, während der Träger präzise Ausführungen zu seiner Landung vornehmen kann.
Nach 4 Minuten und 17 Sekunden öffnete Baumgartner im freien Fall seinen ersten Fallschirm, demnach hält nach wie vor Kittinger den Rekord zum Öffnen des ersten Fallschirms. Aber die Herausforderung war trotzdem gemeistert, nachdem er zuvor ganz schön ins Schwitzen gekommen war wegen seines zunächst unkontrollierten Falls.
Alles verlief gut beim Aufstieg bis Baumgartner dem Kontrollzentrum meldete, dass es ein Problem mit der Beheizung seines Anzugs gab. Er steckt in diesen Anzug bereits fast zwei Stunden und befand sich in der Zwischenzeit auf etwa 18 km Höhe. Die Innentemperatur der Druckkapsel betrug lediglich 13,5°C. Aber das war tatsächlich das einzige Missgeschick dieses Fluges, dieses freien Falls, der Geschichte gemacht hat und geworden ist.
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