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Febrero 2022 / No. 713   Mitt

Deutsche DJ, Meister des Tons

Heutzutage klingen viele Namen bekannter DJs in der Musikwelt, aber kein Name so wie Ellen Fraatz

Ellen Allien hat ihren eigenen Klangraum in der Musikwelt erschaffen. Sie lebt in Berlin. Die Stadt, die nach dem Mauerfall zu ihrem Resonanzkörper geworden ist. Besonders die Nacht bietet den idealen Raum, sich durch das Dunkel zu bewegen, bis zum Umfallen zu springen und Musik zu entwerfen, zu komponieren. Zu Beginn ihrer Karriere hat ihr jemand empfohlen, sich einen außerirdischen Namen zu zulegen, irgendetwas wie Allien, das sie beschreiben sollte. Welches Wort macht da zu ihrem Vornamen das beste Spiel? Die Entscheidung war getroffen!

Diese Künstlerin hat als DJ ein ganz eigenes Universum zum Leben erweckt, aufgebaut auf all ihren vielseitigen Erfahrungen als Modedesignerin, als Geschäftsfrau, die Liste ist lang. Die Musikstile, die sie zu ihren Auftritten mischt und produziert, ragen aus all den Techno-, Elektro-, Minimalismus- und Experimentellen-Events heraus. Hier eine kleine Kostprobe: www.youtube.com/watch?v=u4f1VjjsMdk. Sie ist eine ganz Besondere ihrer Art und “ohne sie”, so sagen ihre Fans, “sei die vibrierende Techno-Szene Berlins auf keinen Fall dieselbe”. 

In ihrer Jugend war Ellen Allien wohl eine Rebellin, hat sich nicht auf Kompromisse eingelassen und ist ihre eigenen Wege gegangen. Als Kind spielte sie Orgel, später Saxophon. Damals begann sie wie wild Schallplatten zu sammeln, bergeweise.

Immer noch sehr jung beeindruckt sie das Lied “Das Model” von Kraftwerk und zeigt ihr neue Wege auf. Bei einem einjährigen Aufenthalt in London lernt sie die Musikrichtung Dance kennen, elektronische Tanzmusik und ist sofort von ihr begeistert. Als sie nach Berlin zurückkehrt, wenige Tage nach dem Mauerfall, spürt sie die Vibration der Musik in sich, in der Stadt. Und seitdem springt sie, immer und immerfort.

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All das waren Schritte auf ihrem Weg zum Star, vielleicht der strahlendste Star der Konstellation der DJs in der Musikszene Deutschlands. Heute und in diesem Augenblick sind die Clubs von einem eigenen Ambiente erfüllt, das die wahren Größen dieser Musikrichtung generiert: Zeed, ein russisch-deutscher Produzent, Anton Igorevich Zaslavski aus Kaiserslautern, der 24,5 Millionen US-Dollar im Jahr verdient (damit steht er an Stelle 4 des Ranking zum Einkommen der DJs). Oder auch Alle Farben, der Künstlername von Frans Zimmer, der bereits eine Million Kopien verkauft hat und 200 Millionen Reproduktionen online verzeichnen kann. Außerdem hat er bereits 4 Platin-Schallplatten gewonnen. Zimmer schwärmt, dass “die deutschen DJs sehr gefragt seien zur Zeit und bereits auf einen großen Erfolg blicken”. Lassen Sie sich in diesem Zusammenhang auf keinen Fall den Dokumentarfilm der DW entgehen: “Prodigio DJ – Made in Germany” (Wunder DJ – Made in Germany) unter https://www.dw.com/es/prodigio-dj/a-41298642. Damit kann sich die Leserin/ der Leser auf diese ganz besondere wie auch exquisite Musikwelt einstimmen.

Allien, ein Resonanzkörper mit vielen Überraschungen

Zurück zu Ellen Allien, eine beeindruckende Frau dieser Sparte, und man kommt nicht umhin, zu sagen, dass ihre Fangemeinde ihre Arbeit und Musik fast in Ekstase versetzt und sie fast vergöttert. Und das sicher auch, weil Ellen ohne Unterlass neue Klangwege in ihren Alben erforscht und begeht. Bemerkenswert, dass sie bei all der Arbeit Muse und Zeit findet, junge Talente zu entdecken und zu fördern. 

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Sie ist ein großzügiger Mensch, die ihren Enthusiasmus mit allen teilt: ihre Familie das sind BPitch Control, ihre Musikerkollegen rund um den Erdball und besonders ihr Publikum.

Sie kreiert ihr Klanglabor. Und diese Kraft und Erfahrungen “beschwört sie”, wie ihre Biographen sagen, “im Thema Stadtkind herauf, das Teil ihres Albums Du gibst mir die Kraft. Ich bin Teil von dir ist.”

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Mit dem Programm der Berliner Radiostation Kiss-FM entsteht ihre erste Plattenfirma Braincandy, die sie von 1994 bis 1998 leitet. Und doch sind die Fans davon überzeugt, dass es schließlich ihre Partys und Auftritte in verschiedenen Clubs der Stadt waren, die sie 1999 dazu führten, BPitch Control ins Leben zu rufen, das Label, dass sie dann auf die internationale Bühne katapultiert hat. “Und nicht nur sie, sondern auch viele ihrer Musikerkollegen wie Kiki, Sascha Funke, Toc Toc, Modeselektor oder auch Paul Kalkbrenner.”

Ihre eigenen Alben werden unter BPitch veröffentlicht und tragen förmlich ihre Tagebucheintragungen zusammen, die einen freien Geist der Untergrund-Musikszene erkennen lassen: persönliche Erfahrungen drücken sich hier in Klängen aus ohne jedwede stilistische Einengung. 

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